Tarja (tarjasblog.de) und ich sind wieder einmal gemeinsam unterwegs Finnland zu entdecken. Bei einem Zwischenstopp in Helsinki hat uns die Stadt beeindruckend musikalisch begrüßt bevor es weiter gen Norden geht. Diesmal reisen wir in die geografischen Mitte Finnlands. An einem anderen Nachmittag finden wir uns nämlich auf dem See Jormasjärvi bei Voukatti, rund 100 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt, wieder und paddeln mit Kanu und festem Schlag durch den Wind auf die unbewohnte Insel Honkinen zu.
Unser Lager haben wir in einer Jurte schnell bezogen und Greg, unser australischer Guide, weiß wie man ein gemütliches Lagerfeuer zaubert. Er weiß wie man sich in der Wildnis versorgen kann und zurecht findet. Außerdem genießt er die finnische Natur genauso wie wir. Ob wir wissen wie Ameisenpipi schmeckt, will er wissen und grinst dabei ganz verschmitzt in unsere verdutzen Gesichter.
Nein! Wie sollten wir? Bizarre Bilder von brennenden Ameisenbissen und krabbelnden Tieren tauchen für eine Sekunde in meinem Kopf auf. Er führt uns zu einem Meter hohen wuselnden Ameisenhaufen. Zwischen Skepsis und Aufregung schwanke ich hin und her und hoffe, dass es ein Scherz war. Greg spitzt dünne Birkenäste an und hält seinen einen Zentimeter über eines kleines Loch auf dem riesigen Ameisenpalast. Dann testet er mit seiner Zunge und wir tun es ihm gleich.
Kurz bevor das dünne Holz meine Zunge berührt zögere ich und dann… Ui! Es schmeckt säuerlich-fruchtig nach Zitrone und dann kommt eine gewissen Süße hinterher. Wir wiederholen ganz begeistert die Reihenfolge. Stacheln das Ameisenvolk durch sanftes Klopfen sogar noch an, den Bau noch tapferer gegen den Eindringling zu verteidigen.
Damit die Tiere weiter ihrem Tagwerk nachgehen können, verziehen wir uns kurz darauf wieder. Was bleibt ist ein leicht pelziges Gefühl im Mund, das wir noch fast den ganzen Abend spüren. Das alte finnische Kinderspiel, ist wirklich eine kleine Mutprobe. Denkt aber bitte immer daran, die Tiere und ihr beeindruckendes Bauwerk nicht zu beschädigen.
Tine & Tarja on Tour-Tagebuch:
- Finlandia Helsinki
- Wie schmeckt eigentlich Ameisenpipi?
- Skifahren im August?
- Bis über die Wipfelspitzen!
Ohh spannend. Wie kommt man auf die Idee das auszuprobieren, frag ich mich :D
Herzliche Grüße :)
Michelle
Mums :-)
Ich war genauso ueberrascht wie ihr, als mein Sohn von einer Klassenreise nach Laeso heimgekommen war und mir mitteilte, er habe eine Ameise gegessen. Unser Nachbar und sein Biologielehrer versicherte, das sei sehr koestlich…
Nach deinem Bericht bin ich nun geneigt, ihm zu glauben.
Velbekomme <3