Horizonterweiterung: Auf wilder Fahrt nach Tallinn mit Tallink Silja

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Wenn man sich mit Finnland so intensiv beschäftigt, verschwindet man irgendwann im Kosmos Suomi. Schließlich gibt es so viele Fassetten zu entdecken und wahrlich habe ich noch nicht alles gesehen. Doch dann und wann wird es Zeit auch mal über den finnischen Tellerrand zu blicken. Zusammen mit Tallink Silja und der Kreuzfahrtfähre Silja Europa nehme ich also im Juni die erste Etappe meiner Horizonterweiterung nach Tallinn in Angriff.

Finnland ist von Wasser umgeben. Um also den Tellerrand zu erkunden muss man sich auf einem Schiff über die gemütliche Ostsee bewegen. Äußerst annehmlich kann man das mit der Flotte von Tallink Silja tun, die zwischen Finnland, Schweden, Estland und mittlerweile auch Lettland ganzjährig zur individuellen Mini-Kreuzfahrt lädt. So beginnt ein Abstecher zu den Ostseehauptstädten Stockholm und Tallinn – für Mitteleuropäer ungewöhnlich – mit dem genießen einer entspannten Fahrt auf der Luxus-Fähre. Oder doch nicht?

„Alle Mann an Bord!“

Von der Innenstadt aus ist der Check-In nur eine Tramfahrt und einen kleinen Fußmarsch entfernt. In der Halle des Redereigebäudes am länsisatama auf Jätkäsaari ist die Prozedur ganz einfach und selbst für Ersttäter wie mich mit Hilfe der Check-In-Säulen sehr unkompliziert. Man hält einfach den QR-Code der Buchungsbestätigung an die Säule und heraus kommt die Bordkarte. Zugegeben, ich habe die versierten Finnen um mich herum studiert, wie sie zielstrebig auf die das Schiff strömen.

Nach kurzer Orientierung auf der Silja Europa finde ich meine wunderschöne DeLuxe-Kabine mit Panoramafenster. Eigentlich bräuchte man für die dreistündige Überfahrt von Helsinki nach Tallinn keine Unterkunft. Die Luxus-Fähre liegt aber über Nacht im Hafen von Tallinn und ist heute mein schwimmendes Hotel. Eine gute Alternative, wenn das bei Touristen sehr beliebte Städtchen restlos ausgebucht ist. Übrigens betreibt die Tallink Silja selbst in der Stadt vier eigene Hotels.

Am frühen Abend legen wir pünktlich ab und am Sonnendeck stehend sieht man das finnische Kapitol kleiner werden, während malerische Schäreninseln gefährlich nahe den Rumpf passieren. Es dauert nicht lang bis die offene See des finnischen Meerbusens erreicht ist und damit auch der Wind die Europa wie eine Nussschale schaukelt. Die Überfahrt ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich windig – zu meinem Leidwesen.

Es rettet mich das Buffet mit finnisches Spezialitäten, aber auch Fingerfood, Desserts und anderen Leckereien. Man kann sich hier durchschlemmen und die Fahrt mit dem Blick aus dem großen Panoramafenster genießen – tja, wenn das Schiff nicht noch Stärker zu rollen beginnen würde. Ich eiere also zum Dessertbuffet… in meinem Empfinden war es eher ein Durchkämpfen. Mein Magen und Gleichgewichtssinn tanzen Tango. Oh man, die Landratte auf dem Wasser! Schließlich aber hilft eine große Portion Süßes, dem wilden Treiben ein Ende zu setzen. Nun müssen Landratten wie ich aber keine Angst haben. In den meisten Fällen ist die Ostsee eine Badewanne.

Die kurze Überfahrt – Estlands Hauptstadt ist nur 80 km von Helsinki entfernt – geht sprichwörtlich in Windeseile vorüber. Tallinn nähert sich im atemberaubenden Sonnenuntergang und der Wind legt sich, als wir der Küste näher kommen. Jetzt kann ich auch einen Lonkero von der Bar genießen während die mittelalterlichen Türme der ehemaligen Hansestadt näher kommen. Ich beschließe, den noch immer andauernden Sonnenuntergang in meiner Kabine zu bewundern und mich für den nächsten Tag auszuruhen. Noch lang blicke ich aus der Kajüte auf den Horizont und schlafe darüber ein.

Spannende Geschichte(n) in Tallinns Altstadt

Um 8 Uhr morgens sind meine Sachen gepackt und ich gehe nach einer erholsamen Nacht von Bord. Während mein Gepäck am Hafen gut abgesperrt wartet, genieße ich Tallinn bei Kaffee und Gebäck mit Blick auf das mittelalterliche Viru Tor als die Altstadt langsam erwacht.  Langsam füllt sich die Fußgängerzone mit Besuchern und ich verschaffe mir einen Überblick der mittelalterlichen Gebäude. Der ehemals deutsche Einfluss ist an den Hausfassaden zu erkennen, schließlich ist es eine Hansestadt.

Vor der Touristinfo startet gegen 10 Uhr eine kostenlose Stadtführung, der ich mich anschließe. Maria berichtet ausführlich und durchaus amüsant über die bewegte Geschichte der Stadt, wie Deutsche, Dänen, Schweden und Russen es zum Spielball ihrer Machtkämpfe über die Jahrhunderte machten und auch ihre Spuren hinterließen.

Tatsächlich begegnet einem unterschiedlichste Sprachfetzen. Mal heißt eine Straße harju, das im finnischen auch eine Art Wallberg ist, ein andern mal nennt man den höchsten Turm der Stadt „Kiek in de Kök“ – niederhochdeutsch oder so. Schließlich konnte man von dort in jede Küche durch den Schlot gucken, so hoch sei der gewesen. Der älteste Teil der Altstadt liegt erhaben auf einem eben solchen Berg, den man schon mit bisschen erklimmen muss.

Anekdoten säumen den Wegesrand, die die Stadtführung für uns zum Leben erweckt. Wir kommen vorbei am Präsidentenpalast und dem Regierungsgebäude, dann kommt eine Orthodoxe Zwiebelturmkirche ums Eck. Klar die Russen waren ja auch mal da. Weiter schlendert man mit einer wilden Rittergeschichte im Ohr. So flüchteten sich die Dänen in die toomkirik (Domkirche), wo ihnen vom deutschen Ritterorden der kurzen Prozess machte wurde. Bis heute ist der Dom mit dem deutschen Ritterorden verbunden.

Die Aussicht ein paar Meter weiter über die Stadt ist unglaublich. Die Zinnen und Türmchen der Altstadt, die nun unter uns liegt, ist bezaubernd. Von hier sieht man wie verwinkelt die Gässchen da liegen. Trotz des Trubels ist es in herrlicher Platz um zu verweilen bevor man den stufenreichen Abstieg wagt.

Die Überfahrt mit dem Schiff für einen Tagesausflug oder einen Kurztrip nach Tallinn ab Helsinki ist Urlaubsgenuss pur und auch etwas Besonderes. Die Anreise über den Wasserweg und die Nähe der beiden Städte, sowie das atemberaubend pittoreske Flair Tallinns machen den Trip einmalig – und geschichtsträchtig noch dazu! Wie ich aber den Abstieg schaffe und meine Horizonterweiterung mit der Tallink Silja-Flotte fortsetze, lest ihr bald!

Vielen Dank an Tallink Silja und Saskia und Marina für die unglaublich hilfsbereite Unterstützung bei dieser Reise.

Alle Etappen der „Horizonterweiterung“:

1 Kommentare

  1. toller bericht, freue mich auf die fortsetzung.

    ich plane für den frühen winter mit finnischen freunden eine fahr nach tallinn. und nun habe ich noch mehr lust darauf.

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