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Ja genau! Alle für eine… eine Titte! So ungefähr war die Idee über die ich vor ca. einem Jahr schon mal gestolpert bin. Spießig ausgedrückt würde man sagen: Es geht um Bademoden für Brustkrebs-Patientinnen. Ew! Klingt mega unsexy, oder? Bisschen nach orthopädischen, beigen Schuhen. Der Monokini 2.0 ist für Frauen mit einer Brust. Die Badeanzüge sind von etlichen finnischen Designern gestaltet worden.
Die erste Idee dazu hatte Elina Halttunen. Sie hat Brustkrebs überstanden, aber nach der Amputation einer Brust stieß sie auf neue Herausforderungen. Sie schwimmt gerne und doch gibt es nur immer Badeanzüge für zwei Brüste. Die Prothesen und Einlagen sind unangenehm beim schwimmen – sie stören und man schwitzt. Ihr Gedanke war gleich: „Das muss doch alles gar nicht sein.“ Sie wand sich an das Designer-Duo Tärähtäneet ämmät / Nutty Tarts. Sofort enstanden eigentlich die ersten Ideen und Entwürfe. Zuletzt war eine ganz Gruppe von Designern damit beschäftigt ihre Ideen und Entwürfe umzusetzen.
Elina’s erster Gedanke wuchs so zu einem sozialen Projekt, dass sich nicht nur mit der Mode auseinandersetzt, vielmehr geht es darum die beengte Sicht auf das weibliche Ideal erneut zu untersuchen. Viele Frauen wünschen sich nach dem abnehmen der Brust gar keinen Neuaufbau. Da ist absolut fair, dass jemand der eine solch schwere Zeit durchlitten hat, situationsgerechte Bekleidung einfordert, die noch dazu nicht aussieht wie ein alter Käse, sondern schön ist und ansprechend – zumal viele Brustkrebspatientinnen noch lange keine alten Damen sind und mitten im Leben stehen.
Die Monokini-Designer
Das Projekt wird betreut von Elina und den Mädels von Tärähtäneet ämmät / Nutty Tarts. Mitgewirkt haben aber eine ganze Reihe an Designern. Beispielsweise auch Tyra Therman. Sie gestaltet Luxusunterwäsche, die nicht nur durch ihre klaren Formen überzeugt, sondern auch durch den Tragekomfort. Bei solchen Voraussetzungen ist klar, dass einmalig gute Teile dabei herauskamen
Die Monokini-Models
Doch nun soll der Monokini für die Single-Titte mal gezeigt werden. Ganz persönlich finde ich die Modelle sehr gelungen und auch den Damen, die das Modelling übernommen haben, sei ein großes Lob zugesprochen. Zu seinem Körper zu stehen, auch wenn er Makel hat, ist eine sehr ermutigende Haltung und man merkt, dass sich die Frauen sehr wohl in den Anzügen fühlen. Die Monokinis sehen weder unnatürlich noch unbeholfen aus: Eher denkt man, dass es so genau passt, es ist und es ist nichts Schlimmes dabei oder irritiert gar. Lediglich die Narbe lässt an die schlimme Geschichte dahinter erinnern.
Das Projekt wird von etlichen Kulturinstituten Finnlands unterstützt und ist seit ungefähr einem Jahr immer wieder in Ausstellungen zu erleben – hoffentlich auch bald mal in Deutschland. Solange kann man im Finlandshuset’s gallery, Stockholm, vom 28.4.–5.6.2015 bewundern Eröffnung ist bereits am 25.4.2015. Also wer zufällig in der Gegend ist, dem sei das empfohlen.
Sei also gesagt: Natürlich sind einige Entwürfe sehr verspielt und man würde die eher nicht im Schwimmbad oder am Strand tragen, aber andererseits sind ein paar sehr alltags taugliche Schnitte dabei herausgekommen. Hoffentlich kommt auch nach dem nicht besonders geglückten Crowdfunding letztes Jahr eine Collection zu Stande. Zu wünschen wär es dem Projekt. Wirklich schade, dass aus diesem Projekt keine Kickstarter-Erfolgsstory wurde.
Quelle: monokini2.com
[…] Artikel ursprünglich erschienen bei >>> www.finnweh.de […]