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Dieser Tonträger wurde von Nordic Notes zur Verfügung gestellt.
Wir gehen mit großen Schritten auf das Juhannus-Fest zu und in wenigen Wochen ist der längste Tag, den die Finnen feiern. Vor einem Jahr begleitete diesen Abend das Duo Puhti auf Seurasaari, Helsinki – ein Auftritt blieb mir noch lange im Gedächtnis. Jetzt veröffentlichen Puhti ihr erstes Album auch in Deutschland am 3. Juni 2016 (hier bestellen) und damit kommt finnischer Folk rechtzeitig zum Mittsommerfest. Puhti: Das sind ursprüngliche Folk-Elemente in die moderne Form gebracht ohne dabei auch nur einen Funken Charme der Tradition zu verlieren.
Das Duo kommt auf der Bühne mit wenig Equipment aus. Eigentlich nur mit einer Kiste und einem Akkordeon – daran kann ich mich noch gut vom Auftritt in Helsinki erinnern. Was man dem Album „Komia“ anmerkt ist die Theatralik, die in den Liedern und dem Gesang mitschwingt. Denn Puhti, das sind die Sängerin und Musikerin Anne-Mari Kivimäki und die Tänzerin Reetta-Kaisa Iles, bringen nicht nur traditionsreiche Folkmusic mit. Das Duo kombiniert Gesang und Tanz. Aus Instrument und Stampfen wird ein Beat der traditionelle Lyrics und Musikstücke auch schon mal mit Rap oder modernen Rhythmen vereint. Besonders bei Liedern wie „Sipiläs“ oder „Komia“ merkt man die besondere Art wie das Alte und das Neue zu etwas neuem „Alten“ werden, als wenn es schon immer so gewesen wäre.
Durch die Reduktion des Arrangements verlieren die Musikstücke aber niemals die Verbindung zu den ursprünglichen Texten, die von den beiden Künstlerinnen neu arrangiert wurden.
Doch immerhin reden wir hier von finnischem Folk! Das Akkordeon bringt die nötige Schwere und Melancholie in die Melodie ein, fast hat es den Anschein, dass man die Fichtenwipfel im Sommerwind wiegen sieht, um im nächsten Moment wieder davon zu galoppieren. Um ehrlich zu sein hat die ganze Platte einen leicht morbiden oder gar gruseligen Charme, den man spätestens bei „Helevetin Saaria“ voll Ends spürt. Es knarzt förmlich und transportiert fast ursprüngliche Gefühle durch den sehr eindringlichen Frauengesang – ja fast schon ein Joiken.
Das Album lässt mir immer wieder Schauer über den Rücken laufen – aber im absolut positiven Sinne. Die Intensität der Musikerinnen ist einfach der Wahnsinn. Und empfehle ich dringend zu Juhannus! Puhti kommt außerdems im Herbst für eine Mini-Tour nach Deutschland!
03.10.2016 | Fürth | Kofferfabrik |
04.10.2016 | München | Trachtenvogel |
05.10.2016 | Ludwigsburg | Die Fetzerei – Krone Alt-Hoheneck |
P.s.: Wer jetzt denkt, dass Puhti eine eher ernste Angelegenheit sind, dann gibt es für jeden, der sie live sieht eine Überraschung, denn die beiden Finninnen sind durch aus sehr, sehr lustig. Und wer wollte nicht schon immer mal wissen wie man „Pilkki“ visuell darstellt. =)