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In Helsinki gibt es ja wirklich viele, schöne Themenhotels, die ich irgendwann alle einmal testen will. Letzte Woche konnte ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen und bin im Hotel Katajanokka für zwei Tage eingezogen. Das Vier-Sterne-Hotel auf der gleichnamigen Insel nahe der Innenstadt war früher ein berüchtigtes finnisches Gefängnis.
Der Besuch im ehemaligen Gefängnis stand schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste. Und irgendwie war es dann beim „Einfahren in den Bau“ schon ein mulmiges Gefühl, das einem die eigene Phantasie beschert. Nur die Architektur verrät die einstige Funktion den Gebäudes. Die rote Backsteinmauer, die den Hof um den Zellenblock abgrenzt, weißt auch keine schweren Eisentore auf und der Schnee Mitte Februar verrät eher, dass man hier unbehelligt ein uns aus spazieren kann.
Von der Holzbaracke zum Staatsgefängnis
Und wahrlich ist es noch nicht all zu lange her, dass hier die Gefangenen einsaßen. Das Gefängnis an diesem Platz ist bereits über 170 Jahre alt und diente zu letzt bis 2002 zur Untersuchungshaft bevor jemand dem Richter vorgeführt wurde.
Das erste Gebäude wurde bereits 1749 auf der Anhöhe der Halbinsel von Katajanokka erbaut. Damals war es die Gegend der Seeleute und Handwerker. In den folgenden Jahrzehnten sollten die ursprünglich 5 Zellen in einem Holzbau stetig vergrößert und „versteinert“ werden. 1888 entstand dann auf dem selben Gelände der noch heute existierende Backsteinbau, der in der damaligen Zeit als Schablone für jedes Staatsgefängnis galt.
Seit 2007 fungiert es nun als Hotel. Das Areal ist heute dem finnischen Denkmalschutz verpflichtet. So kann man eben auch eine noch erhalten Isolationszelle und Sträflingskleiung besichtigen, aber auch eine Gruppenzelle aus dem 19. Jahrhundert, die einem in den Fels gehauenem Verlies gleicht. Stehen ist in diesem Raum nicht möglich und es gruselt einen hineinzugehen, da man sich unweigerlich beengt fühlt.
Flucht aus dem Alltag
Von diesem Unbehagen kann man in den heutigen Hotelzimmer auf gar keinen Fall sprechen. Meist sind zwei oder mehr Zellen zu einem Raum verschmolzen. Haben ein sehr modernes und komfortables Interior, das sich im angenehmen Kontrast zu den Gewölben, gitterlosen Fenstern und Ausgucken stellen.
Es ist tatsächlich so, dass sehr dezent mit dem Fakt gespielt wird, dass man hier in einer Zuchtanstalt verweilt. Es sind aber die kleinen Details die den Hotelgast trotzdem daran erinnern. Seien es die Blechteller beim schmackhaften Frühstücksbuffet, die Treppenaufgänge der ehemaligen Zellenblocks oder die Fotos und Zitate, über die man immer wieder im Komplex stolpert. Ein dezenter Willkommensgruß „Welcome in prison!“ muss aber dann doch beim Einchecken sein.
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Anreise nach Katajanokka
Die Lage des Hotels ist eigentlich sehr gut für einen Besuch in Downtown Helsinki. Direkt vor der Tür des Hotels hält die Tram der Linie 4, die bis zum Bahnhof und weiter fährt. Ein paar hundert Meter weiter, am Terminal der Viking Line, hält die Tram 5, die ebenfalls ins Herz der Hauptstadt fährt. Dort befindet sich auch ein Ticketautomat für die öffentlichen Verkehrsmittel.
Seinen vier Sternen wird das Hotel auf allen Ebenen gerecht. Es gab nichts an dem ich mich gestört hätte während des Aufenthalts. Und immer noch bin ich begeistert, wenn ich an die rauhe Backsteinoptik denke. Stilvoll und doch sehr besonders kann man hier Helsinki besuchen.
Hotel Katajanokka
Merikasarminkatu 1,
00160 Helsinki, Finnland
hotelkatajanokka.fi
[…] es so ist hinter Schloss und Riegel zu nächtigen, weiss Tine (Finnweh) zu berichten, die für 2 Tage im Hotel Katajanokka in Helsinki […]
[…] Neben zahlreichen anderen Beiträgen über ihre Liebe zu Finnland hat Tine auch einen besonderen Hoteltipp für Helsinki: „Hotel Katajanokka: Komfort hinter Schloss und Riegel“. […]