Die Tour mit Tarja sellt uns nicht nur vor eisige und scheeige Herausforderungen – warum gibt es dort Schnee im August? Ganz Vuokatti hat sich dem Sport verschrieben und so ist es nicht verwunderlich, dass auch im Sommer die Natur für Aktivitäten genutzt wird. Eine ganz andere Challenge wartet auf uns in den Wipfeln der Kiefern am Vuokatinvaara unweit der Pisten für den Wintersport. Doch in den Seilen hängen lassen haben wir uns nicht. Mutig haben wir uns der Aufgabe gestellt.
Wenn es um Höhe geht, sind Tarja und ich vermutlich nicht die ersten die „Hier!“ schreien. Kalle nimmt uns aber trotzdem mit zu einem Abenteuer, das jeden auf seine eigene Weise fordern wird. Im Hochseilgarten Vuokatin Seikkailu Puisto warten 9 verschiedene Routen in sechs Schwierigkeitsgraden um unser persönliches Limit zu testen. Auch für die kleinsten gibt es Kinder-Routen auf geringerer Höhe, damit die Eltern helfen können, wenn es schwierig wird.
Safty first!
Eeli turnt leichtfüßig über den kurzen Testtrail als er uns eine Einweisung in Punkto Verhalten und Sicherheit gibt. Fest eingepackt in Klettergurt und weißem Sicherheitshelm prägen wir uns die Reihenfolgen ein, wie die Karabinerhaken, Rollen und Schlaufen verwendet werden. Zu diesem Zeitpunkt hemmt vor allem Tarjas Skepsis noch den Tatendrang sich in das Stahlseil zwischen den Baumstämmen einzuklinken.
Meine Sicherungshaken schnappen entschlossen, als ich als erste den Parkour besteige. Die Technik und Höhe machen mir diesmal nichts aus. Durfte ich in diesem Jahr bereits höhere Course fluchend erklimmen. Tarja folgt mir tapfer. Und absolviert den Test mit Bravour. „Jeder kommt mit anderen Voraussetzungen“, erklärt Kalle später, „und jeder kann sein eigenes Limit ein bisschen übertreffen. Darum geht es hier! Und alle sind dann einfach nur glücklich es geschafft zu haben.“
Schneller höher weiter!
Den zweiten Parkour nehme ich gleich in Angriff und trotz der Höhe gelingt es doch ganz passabel. Von jeder Plattform aus erwarten uns neue „Spiele“, versichert uns Eeli. Es ist ja alles sicher bläu ich mir dann noch ein. Nach jeder Etappe muss man sich neu überlegen, wie man die Aufgabe meistert. Balancieren auf dem Drahtseil, große Schritte über schwingende Schaukeln und dann zur Belohnung das Rutschen mit den Rollen über die Zip-Line nach unten. Prima!
Im nächsten Moment hänge ich schon in einer etwas „löchrigen“ Strickleiter und hiefe mich auf acht Meter Höhe (Es gibt nur noch einen schwierigeren mit 12 Meter). Das Adrenalin vom ersten Course und Kalles Zureden hat wohl gereicht, dass mich mich jetzt an einem Tau hängend in ein Piratennetz werfe und dank „Augen zu und durch“ nicht dort lande. Die Liane rutsch wieder zurück und ich hänge im Gurt mitten im Wald umher. Mit extra Schwung von Eeli schaffe ich es dann doch noch, über das Seilnetz langsam hinab zu steigen und wieder sichern Boden unter den Füßen spüren.
Die Belohnung
Das Adrenalin strömt durch die Blutbahn und die Erkenntnis was man alles schaffen kann. Meine kleine Verletzung am Finger überstrahle ich mit einem breiten Grinsen – trotz zitternder Hände und Knie. Tarja hat in der Zwischenzeit im eigenen Tempo noch zwei weitere Routen gemeistert und vor allem nicht aufgegeben. Das finde ich das aller Beste! Für jeden einzelnen ist nämlich der eigene Erfolg doch am spektakulärsten.
Im Vuokatti Adventur Park sind wir wohl beide über uns… ach was, über die Wipfelspitzen hinausgewachsen und dieses gute Gefühl nehmen wir als wertvoll Erinnerung mit. Ob wir uns wieder in die Gurte zurren lassen, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Tine & Tarja on Tour-Tagebuch:
- Finlandia Helsinki
- Wie schmeckt eigentlich Ameisenpipi?
- Skifahren im August?
- Bis über die Wipfelspitzen!
Hey voll cooler Beitrag, sehr interessantest Blog. Ich lese weiter.
Hallo Robert,
vielen Dank! Freut mich, wenn du ab und zu vorbeiliest.
LG, Christine