Orkani Art Project: Waldkunst im Sonnenrausch

Werbung: Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung für genannte Unternehmen enthalten, auch wenn keine Bezahlung seitens dieser Unternehmen stattgefunden hat.

Dieser Beitrag ist teil des Waldrausch-Blogprojekts.

Was machen zwei Blogger, die über Finnland schreiben? – Sie gehen gemeinsam auf Erkundungstour durch das schöne Land im Norden. Tarja und ich haben uns auf die Reise gemacht und zwei Wochen lang viel erlebt und viel gesehen. Wenn man Menschen fragt, wie es ihnen in Lappland gefallen hat, sagen sie nicht selten, es ist einfach traumhaft, ja wirklich malerisch. Diese Worte sind dann bei Weitem keine puren Floskeln. Lappland ist nicht nur ein Paradies für Outdoor-Sportler, Naturliebhaber und Sonnen-Romantiker. Fast hinter jeder Ecke kann man perfekte Szenerien entdecken, Fleckchen zum Verweilen genießen und im Großen wie im Kleinen dramatische Naturschauspiele beobachten. Besonders Künstler sind unter anderem inspiriert und begeistert von der Natürlichkeit und Magie des Sommers im Norden oberhalb des Polarkreises… und wir haben uns auch verzaubern lassen.

Heute empfangen wir unseren neuen Reisebegleiter. Sein Name ist Fillip, ist weiß und nicht all zu groß. Unseren Mietwagen nehmen wir am Bahnhof in Rovaniemi in Empfang und der kleine Seat Ibiza ist mit zwei Koffern und Proviant recht gut bedient. Auf unserem Weg Richtung Westen zeigt er aber was in ihm steckt – wir kommen zügig voran. Unser nächstes Ziel liegt an der schwedischen Grenze bei Pello. Auf dem Weg dorthin zeigt sich die Sonne und wir fahren vorbei an reizvoller finnischer Landschaft aus Wald, Wasser und blauem Himmel. Kleine Picknick-Pausen am See heben die Stimmung ungemein und wir können die Kamera kaum stillhalten. Endlich Bilderbuch Finnland vor der Linse und jeder Augenblick ist es wert ihn fest zu halten. Wir sind fast ein bisschen hungrig, nicht nur nach unserem Proviant, sondern auch nach dem „richtigen Finnland“ – Natur pur!

Oranki Art Symposium: Kunst im Wald

Unser Navi steuert auf abenteuerlichen Wegen eine Koordinate an, die uns zu einem Steinbruch führt. Oberhalb liegt Oranki. Jeden Sommer um Juhannus bildet sich dort eine kleine Künstlerkolonie zum Teil mit internationalen Künstlern, die dort im Wald ein Symposium abhalten. Das heißt: Kunst im Wald machen, sich austauschen, gemeinsam Ideen entwickeln und auch umsetzen. Dabei aber kontemplativ an seinem Projekt werkeln.

„It’s Pekka’s place!“, erfahren wir von Tuomas und meint das Areal. Pekka fährt schon die ganze Zeit in einem roten Pickup durch das Gelände, fast schon wie ein Rallye-Fahrer, doch winkt er uns freundlich zu. Während die anderen Künstler ankommen und gemütlich beisammen sitzen erklärt Tuomas, dass es in der Nacht zuvor einen starken Sturm gegeben hat, der auf dem Hügelkamm viele Bäume entwurzelt hat und leider auch ein paar Kunstwerke demolierte. Viele wollten erstmal ihre alten Objekte reparieren, schließlich hat jedes kleine Ding seinen extra ausgewählten Platz im Wald. Einfach umsetzen geht also nicht.

Die Galerie aller Kunstwerke: Oranki Art Symposium 2016

Wir machen einen neugierigen Rundgang mit kleinen laminierten Karten des Kunstwegs durch das Gelände und entdecken hinter jedem Baum und hinter jedem Strauch Kunstwerke – Eine Outdoor-Galerie. Spannend, wie natürlich sich die Werke in die Umgebung einfügen. Selten hat man das Gefühl, dass Objekte und Installationen stören. Die verwendeten Materialien tragen sicherlich dazu bei, denn es scheint, als ob es selbst verständlich ist, dass man eher natürliche Stoffe verwendet. Sobald jedoch Plastik verarbeitet wurde, wirkte es wie ein Fremdkörper. Und so liegt da mitten im Nirgendwo ein wahrer Kunstschatz begraben, den nur Abenteurer heben können.

Keine Nacht und das erste Rentiere

Und plötzlich ist er wieder da! Der Geist von Juhannus: Das kleine Gefühl der Verrücktheit, wenn sich die Vernunft einfach abstellt. Dank der Mitternachtssonne und der feiernden Künstlertruppe, sind wir immer noch wach, kein Zeichen von Müdigkeit. Ein magisch-mitternächtlicher Regenbogen lässt uns ins Auto springen und wir steuern ziellos gen Norden auf der Jagd nach der Mitternachtssonne, die hinter jeder Biegung der Straße den Horizont mit ihrem Popo streift und sich wie ein kleines, trotziges Kind weigert, ins Bett zu gehen – genauso wie wir. Was für ein energetischer und unvergesslicher Augenblick.

Wir sind stundenlang unterwegs und halten die Kamera auf den roten Feuerball und bleiben immer wieder stehen, weil der nächste Ausblick noch schöner ist. Da zeigt sich, wie ein kleiner Waldgeist, ein Rentier. Es frisst gemütlich, nimmt aber die Beine in die Hand als wir es fotografieren.

Der Nebel zieht auf als wir uns um drei oder vier Uhr morgens einen Platz suchen, um ein bisschen zu schlafen. Wie im Wahnsinn sind wir zu weit weg gefahren, um nach Oranki zurückzukehren und wir frühstücken später in Äkäslompolo.

Nach dieser schlaflosen Sonnenjagd in der Nacht bin ich endlich richtig in Finnland angekommen und all der Unmut ist gänzlich verflogen. Offenbar ist die Mitternachtssonne ganz außergewöhnlich inspirierend. Mich fasziniert, welch Kleinod an künstlerischer Schaffenskraft sich dort im Wald tummelt. Die Kunstwerke leben mit dem Wald und seinen Jahreszeiten und so umgab uns eine ganz wunderbare Stimmung als wir weiterhin Lappland erkundeten und unsere Reise fortsetzen.


Finnland – Eine Sommer-Reise

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfeld nach DSVGO.

*

Ich bin damit einverstanden, dass beim Hinterlassen eines Kommentars über dieses Formular, mein Name/Pseudonym, E-Mail, IP-Adresse und der Inhalt gespeichert werden. Mir ist bekannt, dass ich detaillierte Informationen zur Speicherung sowie Möglichkeit der Einsicht meiner Daten auf der Website, in der Datenschutzerklärung nachlesen kann.